FEEDING BACK
Eine Performance über die Kunst, in sozialen Gefügen mit digitaler DNA zu navigieren
„Feeding Back“ durchtanzt die Wechselwirkungen der digitalen Welten. Sie verhandelt analog und vom subjektiven Standpunkt aus nicht nur die Dynamiken dieser Netzwerke: Fünf PerformerInnen aus verschiedenen künstlerischen Welten tauchen stellvertretend für viele ZeitgenossInnen in die Denkräume zwischen digitaler DNA und sozialen Gefügen ein. Sie entwickeln ihren choreographischen Avatar und verhandeln Gefühle zwischen Manipulation, Identitätszweifeln und tiefem Verbundensein.
Weitere ProtagonistInnen sind das Publikum und die im Verborgenen liegenden Spielregeln des Abends. Sie wirken wie ein Quellcode des Geschehens. Welchen Einfluss haben Nullen und Einsen auf unseren Gemeinsinn?
"Feeding Back" spricht wunderbar von einer Hegemonie der künstlerischen Welt: der der Subjekte. "Wovon spricht das? - die Frage zirkuliert in allen herrschenden Sprachen der Produktion an der Rezeption: Immer wieder muss sich der Künstler für eine Thematik einsetzen: originell, einzigartig, selbst nie gesehen ... Er muss die Nachfrage schnell evakuieren: er spricht davon wird man den autotelismus bemerken, und erst dann würde es funktionieren! Enträtseln, Verrücken, Ausdehnen des Themas ... Vom Autotelismus bis zur Autophagie ist es eine Anstrengung des Selbst, die auftaucht, die Arbeit als künstlerisches Ergebnis eines politischen Manövers. "Feeding Back", das auf der Phare - CCN du Havre für die siebte Ausgabe des Pharenheit - Festivals präsentiert wurde, steht kurz vor der Tür: Die Show handelt von Digitalisierung - ein Thema, das der Text und der Paratext für den Betrachter sehr didaktisch erkunden und den Zuschauer behindern dennoch bemerkenswerte Choreographie von Malgven Gerbes und David Brandstätter. Während einer Zeit nach der Rückkehr nach dem Theater wird das Publikum viel mehr Wiederherstellungsmöglichkeiten durch den Körper hervorrufen als die Unterbrechung durch das Virtuelle: Sollten wir überrascht sein? Wir reden über das, was wir sehen, nicht das, was uns gesagt wird.
"Feeding Back" ist jedoch mutiger als das: Ein Gast - hier Dominique Boivin, ebenfalls mit "Road Movie" beim Festival Pharenheit anwesend - ist für die Enträtselung der Show verantwortlich, die am nächsten Tag an einem anderen Ort erneut präsentiert wird und erst nach wenigen Stunden Arbeit. Hier ist etwas Neues, wenn die verfallenen Tänzer versuchen, ein Schauspiel zu machen, indem sie mitten in der MuMa du Havre die Interaktion mit der Öffentlichkeit erzwingen ... Beschweren wir uns dem Zuschauer, der die Version des Tages zuvor nicht gesehen hat: Er wird nicht verstehen nicht viel Glücklich ist jedoch derjenige, der das Diptychon ausnutzt: Er wird - neben einer Übung, die wir in einem CCN erkennen müssen, wie schön diese Entschrift ist - das Subjekt der Arbeit in Frage stellen, und die Interpreten üben schließlich die Epoche aus, die in dieser Diktatur fehlt Zeitraum ... Haben sie noch etwas zu sagen? Sollten wir nicht einfach tanzen? Man könnte sagen, der Versuch, den Imperativ loszuwerden, der auf dem Spiel steht, umrahmt, haftet ... Um das zu schreiben, muss man sagen, denn bei dieser Verstümmelungsrettung wurden Gerbes und Brandstätter von dem befreit, was das choreografische Brüten behinderte: zur Hölle mit den Themen.
Feeding Back is a reverse proposition, focusing on the body while questioning mutations of our thoughts and social functioning brought to us with the digital world.
Surfing behaviour, artificial intelligence, communication and dis-communication, freedom and manipulation, activism and opportunism, utopia and dystopia are transposed into movements, body states and ways of interaction, that reflect our digital era.
Presse
KÜNSTLERISCHE LEITUNG: Malgven Gerbes, David Brandstätter | TANZ, künstlerische und choreografische Mitarbeit: Hyoung Min Kim, Aline Landreau, Malgven Gerbes, Raphael Hillebrand, Sebastian Kurth | LICHTDESIGN, BÜHNE und TECHNIK: Ruth Waldeyer | MUSIK: Brendan Dougherty | DRAMATURGIE und KÜNSTLERISCHE MITARBEIT: Heike Albrecht, Uwe Gössel | PRODUKTION und MANAGEMENT: Alix Pellet, Ann-Christin Görtz | PRODUKTIONSASSITENZ: Clara Debour | PRODUKTION: shifts - art in movement | KOPRODUKTION: Le Phare, Centre chorégraphique national du Havre Normandie, direction Emmanuelle Vo-Dinh; Le CCN - Ballet de Lorraine - accueil studio; fabrik Potsdam: artists in résidence | IN KOOPERATION mit der Tanzfabrik Berlin | GEFÖRDERT DURCH** den Hauptstadtkulturfonds Berlin und aus Mitteln des französischen Ministère de la Culture - Direction Régionale des Affaires Culturelles de Normandie und der Region Normandie.